Aussicht vom Remelturm
Es müssen keine alpinen Höhen sein, um weit ins Land blicken zu können. Der Remelturm an der Grenze zu Frankreich ermöglicht eine weite Sicht übers Land vom Schwarzwald bis zu den Schweizer Alpen. Der Weg dorthin war ein kleines Abenteuer. von Sebastian Jüngel
Von Kleinlützel an richtig einspuren: An der Busstation Kleinlützel, Frohmatt, laden vielen Wegweiser zum Wandern ein. Doch keine Wanderraute weist nach ‹Remel›. Was tun? Ich frage, doch der Bewohner kennt sich nicht aus. Nachdem ich später manchen Fehlweg gegangen, dachte ich mir: Gar keine schlechte Strategie, einen einst militärischen Zwecken dienenden Turm nicht auszuweisen. Am Ende musste ich mein Urteil etwas revidieren, doch gut ausgeschildert ist der Weg zum Remelturm von hier aus nicht wirklich. Da ich auf dem Rückweg klüger war – kann ich nun einen direkteren Weg beschreiben. Mit 75 Minuten Zeit für einen sportlichen Aufstieg wird man wohl rechnen müssen.
Also: Der Remelturm ist beispielsweise über die Busstation Kleinlützel, Garage, zu erreichen. Über die Dorfstrasse kommt man zur Strasse «Taläggerli», die links allmählich hinaufführt. Nach einer Brücke führt die Straße zu einem kleinen Platz. Hier lohnt sich ein kurzer Abstecher in wenigen Schritten zu einem Miniwasserfall.
Aufstieg: Ab hier gilt es, dem Weg zu vertrauen, auch wenn die Auszeichnung mit Wanderschildern spartanisch bleibt. Der Weg entlang des Bachs führt schliesslich links hinauf an einer Schiessanlage vorbei (erkennbar an den Ziffern eins bis acht). Hier rechts in den Hauptweg einmünden und sonst meistens links halten.
Nach einer Lichtung rechts mit Wegweiser Ruine Blauenstein wähle man nach der Linkskurve die Verzweigung rechts und hinter dem Wegweiserstandort den Weg links Richtung Remel (nicht einfach links, sondern den steileren Weg direkt hinter den Wegweisern). Wenn dieser in einen Weg mündet, weiter rechts.
Bei Verzweigungen wiederholt links halten, bis ein mit Steinen befestigter Weg an Kiefern links hinauf führt – bis zu einer breiten feinschotterigen Strasse, dem Fahrradweg der Jura-Route 7, die auf dem Weg nach Remel rechts einzuschlagen ist. Bei einer weiteren Verzweigung weiter links, später dem Schild zur Besenbeiz Remel (ebenfalls links) folgen. Auf diesem Weg ragt rechter Hand seitlich gegenüber ein markanter Felsenvorsprung aus dem Wald hervor, der ahnen lässt, dass ich nicht mehr auf einer Höhe von 420 Metern wie bei der Busstation bin.
An einem Kreuzweg führt ein Weg über einen schmalen Fussweg links über eine Wiese zur Besenbeiz Remel, eine harmonisch in der Landschaft gelegene Rast- und Erfrischungsstätte zu ausgewählten Öffnungszeiten (Wochenende, Feiertage). Zum Remelturm geht es jedoch am Kreuzweg über den von der Wanderraute markierten schmalen Fussweg (rechts vom Besenbeiz-Pfad) in den Wald hinein, hinauf bis zum Schild Remelturm. Auch bei der letzten Verzweigung wiederum links führt ein steiniger Weg aufwärts. Und dann ist das Ziel erreicht: der Remelturm.
Der Remelturm: Ich stehe in einer Höhe von 832 Metern auf dem Grenzkamm zwischen Kleinlützel (Schweiz) und Wolschwiller (Frankreich) unter dem Remelturm. Der 1901 errichtete Turm hat eine praktisch-nüchterne Gestalt – in der Zeit des Ersten Weltkriegs diente er als militärischer Beobachtungsposten und wurde zuletzt 2005 saniert. Der Turm kann über eine gesicherte Metallleiter bestiegen werden (ohne Eintritt).
Über eine Zwischenplattform gelangt man auf letztlich weitere acht Meter Höhe. Die Belohnung: eine weite Sicht über die sanften Hügelketten. Zu sehen sind hier – je nach Wetterlage (von links nach rechts): Basel, Chrischona, Himmelried, Fehren, Passwang, Glarner Alpen, Hohe Winde, Eiger, Mönch, Jungfrau, Huggerwald, Roc de Courroux und Montagne du Droit.
Fotos: Sebastian Jüngel
[…] oberhalb des Weges sehe ich einen Wanderwege-Standort. (Ab hier könnte man beispielsweise zum Remelturm weiter aufwärts steigen.) Ein Zusatzschild weist nun direkt den Weg zur Ruine Blauenstein aus; das […]