Breitenbach Burgstelle Moosgraeben
Die Burgstelle Moosgräben ist wohl die verborgenste im Schwarzbubenland: im Wald und nur noch als Erdhügel erhalten. Die Spuren weisen ins 12. und 13. Jahrhundert und damit in die Vorzeit der sich herausbildenden Schweiz.
Ich hörte von einer ‹entschwundenen Burg› bei Breitenbach. Und stiess auf die Burgstelle Moosgräben. Einziger Orientierungspunkt: ein Foto auf der Webseite burgenseite.ch und eine Ortung via Swisstopo.
Ich starte also bei der Busstation Breitenbach, Margrieben. Von hier aus folge ich der Strasse aufwärts und biege links in den Karhollenweg. Ihm folge ich durch all seine Windungen hinein in den Wald, vorbei am Resservoir Rohrholz. Auf dem Plateau orientiere ich mich kurz und biege links in die Strasse Helgematt ein und folge dem Wegweiser ‹Moosgrabenweg›, auch beim späteren Anstieg, bis das Schild ‹Unterer Blumenauweg› zu einer Lichtung führt: links Wald, rechts Wiese.
Ungefähr in der Mitte – der auf der Wiese zurückgesetzten Baumgruppe gegenüber – schlage ich mich versuchsweise durch das Gebüsch. Tatsächlich: ein Erdhügel. Und Baumstämme, dicht bewachsen mit Moos. Ein Hinweis auf ständige Feuchtigkeit – in den beiden Tobeln fliesst ein Bach. Das Gelände ist zugänglich, doch sind die Schritte wegen des überwachsenen Untergrunds behutsam zu setzen.
Gemäss Fachleuten hat hier eine Erdburg gestanden, das Burgareal bestehe aus drei Terrassen. Dass hier eine Burg stand, legten 1954 Spuren eines Kellers nahe; schriftliche Zeugnisse liegen nicht vor. Ich sehe keine sichtbaren Spuren. Kein Wunder: Ein Brand muss hier einst gewütet haben: Entdeckt wurden zerbrochene Töpfe mit Deformationen, die auf die Hitze zurückzuführen sind, sowie Gerste und Roggenkörner. So blieb der Erdhügel, in der Burgensprache eine Motte.
Aufgrund ihres Typs wird die Anlage als recht alt eingeschätzt, vielleicht aus dem 12. Jahrhundert, genutzt bis ins 13. Jahrhundert hinein.
Quellen
Burgenwanderbuch Birseck – Schwarzbubenland – Laufental, hier im Shop erhältlich
Gemeinde Breitenbach
Burgenseite
Text und Fotos: Sebastian Jüngel