Kulturdenkmäler und Naturschönheiten
Zum Jahresbeginn machte unser Autor und Wandervogel Sebastian Jüngel eine Entdeckerreise zu verschiedenen Kulturdenkmälern und Naturschönheiten im Schwarzbubenland. Denn dieses ist reich an Kleinoden. Und obwohl es als Gebiet recht fragmentiert ist, sind seine Kulturdenkmäler und Naturschönheiten gut per öffentlichen Verkehr, Velo (E-Bike) oder Auto erreichbar. Die hier beschriebene Entdeckertour gibt einen Überblick über eine Auswahl an den Sehenswürdigkeiten verschiedener Gemeinden des Schwarzbubenlands:
Text und Fotos: Sebastian Jüngel
Das Schwarzbubenland zeichnet sich durch zahlreiche Besonderheiten aus; manche von ihnen muss man erst entdecken. Das aber lohnt sich. Nach einigen Jahren der Erkundung per öffentlichen Verkehr und E-Bike scheint es mir an der Zeit, in Form einer Entdeckertour viele von ihnen als relativ leicht erschliessbar zu zeigen. Solch eine Tour ist nicht an einem Tag zu schaffen; ich habe Lücken teils per google.maps geschlossen und von dort Strassennamen übernommen.
Dornach
Mein Ausgangspunkt ist Dornach. Beim Bahnhof Dornach-Arlesheim, beim Kultur-Kloster Dornach, befindet sich das Denkmal zur Schlacht in Dornach von Jakob Probst.
Ich fahre mit dem E-Bike hinauf zum Goetheanum mit seinem Gartenpark und Ausstellungsräumen, beispielsweise mit dem Modell des Ersten Goetheanum.
Von hier könnte ich einen Abstecher zum Schloss Dorneck und eine Wanderung nach Seewen machen.
Ich entscheide mich für die Weiterfahrt Richtung Aesch, den Oberen Zielweg hinab vorbei an der Kirche St. Mauritius am Bruggweg, in den ich nun links abbiege. Damit habe ich schon einige der architektonischen Besonderheiten im Schwarzbubenland erwähnt, von denen die in anthroposophischer Bauweise in Auswahl durch den Architekturpfad erschlossen sind.
Beim Brunnen links fahre ich rechts vom Bruggweg in die Hauptstrasse. Hier befinde ich mich nun direkt bei der alten Dorfkirche, in der sich das Heimatmuseum Schwarzbubenland befindet (geöffnet vom Weissen Sonntag bis zum letzten Sonntag im Oktober). Weiter geht es rechts in die Schmiedegasse, vorbei am Sportplatz Gigersloch, und rechts den Lolibachweg an den Streuobstwiesen vorbei, wo, mit Blick auf die Ruine Pfeffingen, im Frühjahr die Kirschblüte bewundert werden kann. Vor der Senke ginge es links zum Naturschutzreservat Lolibach. Doch ich fahre über den Lolibach hinweg das Waldstück entlang, dann den Asphaltweg rechts (und lasse die Panzersperren links liegen). Bei der Steinerschule in einer ehemaligen Seidenspinnerei-Fabrik steuere ich links in die Apfelseestrasse und fahre die Angensteinerstrasse über die Brücke, an deren Ende links und dann wieder links in die Aeschstrasse, wo die Burg Angenstein sichtbar ist. Die Aeschstrasse zieht sich lange hin…
Auf diese Weise bin ich durch Duggingen gekommen und könnte rechts einen Abstecher nach Grellingen zum Chessiloch und Chaltbrunnental machen, wo es einen Karstlehrpfand gibt. Im Laufe der Tour wird es noch einen weiteren Zugang zum Chaltbrunnental geben (siehe Meltingen).
Seewen
Ich folge also beim Stop-Schild dem Wegweiser Richtung Seewen links in die Seewenstrasse. Es geht kontinuierlich aufwärts; erst später werde ich Aufstiege wie diesen als Abfahrt geniessen können. Doch jetzt halte ich auf geschätzt halbem Weg nach Seewen bei der Busstation Seetalhöhe, um dem Schlössli Steinegg einen Besuch abzustatten, es ist durch einen recht schmalen Felsenspalt erreichbar.
Kurz vor Ortseingang von Seewen auf der Grellingerstrasse sehe ich auf die Matten, wo einst der See bei Seewen war. Im Ort liesse sich das Museum für Musikautomaten besuchen oder, wenn man nicht auf ein parkiertes Fahrzeug angewiesen ist, zu Fuss nach Dornach wandern. Mich zieht es weiter – und so komme ich via Dorfstrasse und Bretzwilerstrasse am Baslerweiher vorbei, wo ein Abstecher für einen kurzen Spaziergang möglich wäre.
Nunningen
Am Baslerweiher vorbei geht es die lange Bretzwilerstrasse weiter aufwärts und dann rechterhand in die Hauptstrasse über Bretzwil nach Nunningen. Hier steht der Schwarzbubenbrunnen von Jean Albert Hutter. In Nunningen kann man sich entscheiden:
Ich biege noch vor dem Schwarzbubenbrunnen rechts in die Kleine Seite zum Restaurant Frohsinn ab und fahre die Brunngasse und Grellingerstrasse immer wieder geradeaus. Überrascht halte ich bei der Engi-Mühle beim Ortsausgang Richtung Grellingen und fahre weiter, später an der Busstation Roderis vorbei. Dann folge ich der gefühlt ewig dauernden Abfahrt hinab bis nach Grellingen.
Oder ich fahre in Nunningen am Schwarzbubenbrunnen vorbei, also die Zullwilerstrasse entlang. Hier liesse sich ein Abstecher zum Wasserfall St. Fridli einfügen, sei es als Wanderung via Kapelle St. Wendelin oder per E-Bike/Auto.
Ab Ortsende öffnet sich der Blick in die Landschaft. Die Haupttrasse führt Richtung Zullwil. Nun bieten sich wieder zwei Möglichkeiten:
Die Kirchgasse links führt später rechts via Fabrikstrasse und dann links via Schlossweg zum Schloss Gilgenberg (Ruine) mit ihrem mächtigen, wohlklingenden Baukörper. Ab Parkplatz geht es hier dann zu Fuss hinauf, vorbei an einer originellen Holzskulptur.
Oder ich wähle die Kirchgasse rechts, die mich zu der bereits von hier sichtbaren Kirche Oberdorf mit ihren im Rund angeordneten Kirchenbänken geleitet.
Meltingen
Doch zurück zur Kreuzung Hauptstrasse/Kirchgasse. Biege ich nicht ab, sondern fahre weiter geradeaus, komme ich nach Meltingen. Dazu folge ich der gewundenen Hauptstrasse und verpasse nicht den Wegweiser nach Meltingen. Ab Dorfbrunnen geht es dann in Meltingen zur Wallfahrtskirche Maria im Hag. Von Meltingen aus hat man Zugang zum Chaltbrunnental und zum Wanderweg nach Beinwil.
Hinter dem Dorfbrunnen geht es dem Sonnenfeld rechts hinauf – mit offenem Himmel (bei der Strasse immer oben bleiben und bei der Verzweigung rechts Hof Hinterbühl wählen). Ab hier blickt man auf die sanften Hügelketten und kann die Abfahrt zur Erholung nutzen. In deutlicher Linkskurve geht es den Riedweg und Hof Ried entlang.
Exkurs Beinwil
Zwischen Meltingen und Erschwil gibt es an der Kreuzung Sonnenrain/Passwangstrasse die Möglichkeit für einen Abstecher links bis zur Busstation Beinwil, Kloster: scharf links zum Kloster Beinwil und zur St.-Johannes-Kapelle sowie zum Kindererlebnispfad Chnöchli. Wer nicht an ein parkiertes Fahrzeug gebunden ist, kann eine Wanderung nach Meltingen unternehmen.
Erschwil
Doch zurück zur Kreuzung Sonnenrain/Passwangstrasse.
Hier geht es rechts weiter nach Erschwil (weiter unten folgt eine alternative Wegführung über links). Mit der Zeit erscheint im Sichtfeld das Dorf Erschwil. Achtung: Haarnadelkurve! Dann geht es links die Schulstrasse entlang schnell ins Dorf. In der Ausserfeldstrasse wird die Kirche sichtbar. Sie stösst auf die Büsserachstrasse.
Nach links geht es mit Ausgangspunkt Busstation Erschwil, Dorf, zur Mariengrotte. Auch ist hier eine Weiterfahrt nach Grindel denkbar (siehe unten). Doch jetzt wähle ich den Weg rechts über die Passwangstrasse Richtung Büsserach, an mächtigen Kalkfelsen vorbei.
Büsserach
Hinter oder besser auf ihnen wird die Burg Neu-Thierstein sichtbar.
Passwangstrasse Ecke Wahlenstrasse geht es über die Wahlenstrasse und den Bachmattweg zur Kapelle St. Anna.
Wo die Wahlenstrasse in die Passwangstrasse mündet, geht es rechts (oder von der Wahlenstrasse aus gedacht: geradeaus) in die Oberdorfstrasse zur Zehntenscheune.
Breitenbach
Von Büsserach ist es nicht mehr so weit bis Breitenbach, einfach nicht in die Wahlenstrasse und auch nicht in die Oberdorfstrasse abbiegen, sondern auf der Passwangstrasse beziehungsweise nun auf der Breitenbachstrasse bleiben. Sie führt zum Kreisel von Breitenbach.
Vorher sieht man rechterhand beispielsweise die Bänderfabrik, und hier ist auch ein Zugang zum Bakelit-Museum und zur Produktion von Astralux-Lampenschirmen (früher ‹Dörfler-Leuchten›).
Hier, in Breitenbach, könnte die Tour enden. Doch lohnt es sich, bis zum Kreisel vorzufahren und rechts in die Fehrenstrasse abzubiegen. Hier fallen bald der Libellenbrunnen von René Küng und der expressionistische Turm der Kirche St. Margaretha auf (auch Hineingehen lohnt sich). Wer noch Kraft hat, fährt weiter zur evangelisch-reformierten Kirchgemeinde mit dem Relief zum Gleichnis vom Sämann von Ursula Fehr und zur Busstation Breitenbach, Margrieben. Von hier aus führt ein Weg zur Burgestelle Moosgräben (Stichwort ‹entschwundene Burg›) oder, dichter, zum ‹sandigen Fels› Sangfels, die 28. Station der 8. Solothurner Waldwanderung.
Erschwil
Doch statt hier abzubrechen, gilt es, dass ich noch die alternative Wegführung ab Erschwil beschreibe, also zurück nach Erschwil zur Ausserfeldstrasse Ecke Büsserachstrasse und dann rechts in die Büsserachstrasse bis zur Niederebnetstrasse und dann diese über Ilbachstrasse (rechts halten) und Erschwilerstrasse; in den Kurven die geschwungene Strasse mit der Aussicht geniessen.
Grindel
In Grindel geht die Schulstrasse über in die Hauptstrasse und zum Kirchplatz. Zur Hollenstrasse links den Weg Richtung Bärschwil wählen, um zum Klangweg mit seinen klingenden Skulpturen zu kommen. Oder man wählt bei der Einmündung der Schulstasse in die Hauptstrasse den Weg links.
Bärschwil
Diese Strasse führt einen mit dem Auto (und E-Bike) leichter via Bärschwilerstrasse und Breitenerlen nach Bärschwil (rechts halten) – mit einem fantastischen Blick über sanfte die Hügelkette – bis zur Wendelinskapelle. In Bärschwil gibt es den geologischen Rundweg und das Industriedenkmal Kalköfen. Wer wiederum nicht auf ein parkiertes Fahrzeug Rücksicht nehmen muss, kann eine Wanderung zwischen Grindel und Erschwil machen. Von Bärschwil geht es dann dann beispielsweise nach Laufen.