Die Elektromobilität wird in den nächsten Jahren an Tempo und Leistung zulegen, zu diesem Fazit kamen alle Teilnehmenden an der Podiumsdiskussion organisiert von KMU Laufental in Röschenz.
Am Forum von KMU Laufental von letzter Woche gaben Befürworter und Kritiker Antworten auf die Fragen rund um die Elektromobilität. Vertreter von Röschenz hatten dazu in ihr Werkhofgebäude eingeladen, mit deren Photovoltaikanlage die Gemeinde unter anderem eine E-Tanksäule speist. Stolz erläuterte Gemeindepräsident Remo Oser, dass die Gemeinde einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet: «Die Lenker von Elektrofahrzeugen können hier kostenlos die Batterien laden.»
Die staatliche Förderung der Elektrofahrzeuge aber auch die Fragen zur Herstellung der Batterien führten an der Podiumsdiskussion zum spannenden verbalen Schlagabtausch – unter der Gesprächsleitung von Wirtschaftsförderer Thomas Boillat. Unternehmer Martin Vogel aus Büren stellte in gewohnter Art mit Witz und Provokation die andere Sichtweise dar. Solange die Gewinnung der Rohmaterialien und die Herstellung der Batterien (in China) unter widerlichsten Bedingungen für Mensch und Natur erfolgten und die Elektromobilität als Klimaschutz heraufbeschwört werde, sei dies nichts anderes als ein Trugschluss – «und eigentlich eben auch etwas verlogen. In Tat und Wahrheit wird es immer so sein, dass Klimaschutz beim Geldbeutel endet», gab Vogel zu bedenken.
Holger Wahl, Präsident von e-mola.ch hielt dem entgegen, dass der Faktor Zeit die Dinge zugunsten der Elektromobilität verändern werde. In den letzten Jahren konnten die bedenklichen Rohstoffe bereits um Grossteile reduziert und gleichzeitig die Möglichkeiten der Batterien erheblich gesteigert werden. Diese Entwicklung werde nun ungebremst weitergeführt werden. Bemerkenswert seien insbesondere auch die Fortschritte bei den Fahrzeugen, meinte Adolf Leutwyler von der Priohaus GmbH. Als begeisterter Autofahrer – «früher regelrecht Benzin im Blut» – habe er einige Vorteile des Elektrofahrzeuges schätzen gelernt, so Leutwyler. Und mit Blick auf die Karte wird klar, dass sich auch das Netz der E-Säulen in rasantem Tempo ausbreitet. Dass die Auswahl der Modelle und die Leistung der Batterien eine massgebende Rolle spielen, war auch den Erläuterungen von Podiumsteilnehmerin Martina Müller, Mitglied der Geschäftsleitung von Postauto, zu entnehmen. «Und bei einer Flotte von mehreren Tausend Fahrzeugen natürlich auch der Anschaffungspreis», sagte sie. Letztlich sei ein öffentliches Transportunternehmen, welches – die Fahrten aufgerechnet, mehrmals um die Welt fährt – gefordert, seinen Teil zum Klimaschutz beizutragen. Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge sei deswegen mittel- bis langfristig das erklärte Ziel. Die meisten Teilnehmenden des Infoanlasses zeigten sich jedenfalls zuversichtlich, dass die Anzahl der Elektrofahrzeuge auf den Schweizer Strassen in den nächsten Jahren stark ansteigen wird.