Meltingen Chaltbrunnental
Wer urige Natureindrücke erleben möchte, frische Luft und im Sommer Kühle sucht sowie sich bilden möchte, ist mit dem Chaltbrunnental bestens bedient. Der Weg führt nahe einer Wallfahrtskirche entlang des Ibachs mit dynamischen Wasserläufen und beeindruckenden Felswänden zu einer Wappenanlage aus der Zeit des Ersten Weltkriegs.
Das Chaltbrunnental hat zwei Startpunkte. Von Grellingen aus kann man den Wanderweg Schritt für Schritt aufwärts gehen. Ich wähle diesmal den Weg von Meltingen aus abwärts bis Grellingen.
Von der Busstation Meltingen, Meltingerbrücke, gehe ich vom Dorf über die Hauptstrasse und leicht rechts in die Grellingerstrasse, von dieser links halten. Bei der ehemaligen Mühle fliesst bereits der Begleiter während der Wanderung: der Ibach.
Ab Kläranlage ARA Meltingen-Zullwil betrete ich rechts bald das Chaltbrunnental – doch vorher geht die asphaltierte Strasse in einen Naturweg über. Bald überquere ich eine erste von späteren weiteren Brücken. Neben der frischen Luft haben auch die Ohren etwas zu hören: Im Tal rauscht das Wasser, es murmelt, gluckert. Die Erlebnisräume sind vielfältig. Von Meltingen bis Wegweiserstandort ‹Chaltbrunnetal› überwiegt der Naturwaldeindruck: über dem Ibach liegen übermooste Baumstämme, als hätten hier Riesen Mikado gespielt, Felsformationen künden von erdgeschichtlichen Dynamiken und werden heute doch eher mit Standhaftigkeit verbunden. Zuweilen ist der Weg von einer kleinen Quelle durchnässt.
Bei der gefühlten Hälfte des Wegs könnte ich im Restaurant Kaltbrunnental in Himmelried pausieren (laut Schild: nach zehn Minuten). Ich bleibe im Tal und verfolge nun nach den Hinweistafeln der ‹8. Solothurner Waldwanderung› die Hinweistafeln des Karstlehrpfad Kaltbrunnental-Brislachallmets zur Karstlandschaft – ab jetzt bewege ich mich an der Grenze zwischen der Region Schwarzbubenland und dem Kanton Basellandschaft: Ein Schild weist auf die Nachbarschaft der Gemeindegrenzen von Breitenbach, Fehren, Nunningen und Zullwil hin.
Die Erläuterungen des Karstlehrpfads beziehen sich auf Geologie und Besiedlung durch Menschen im Wandel der Zeit (dabei spielen Klima und mit ihm das Nahrungsmittelangebot eine Rolle). Passenderweise ist viel über Naturhöhlen zu erfahren, die man auch hier mit und nur mit entsprechender Sachkunde betreten sollte. Einige von ihnen zeichnen prähistorische Funde aus, die mit Spuren des Neandertalers bis in eine Zeit vor 30000 Jahren beziehungsweise des Homo Sapiens um 16000 bis 15000 Jahre (älteres Magdalénien) zurückweisen.
Der gut ausgeschilderte Weg führt an mehreren Rastmöglichkeiten vorbei. Gegen Ende gibt es die Möglichkeit eines Abstechers zur Röhrenquelle, dem Quellgebiet des Schällbachs, ab wo dann der Ibach bald in die Birs mündet.
Vor dem Weg zur Bahnstation Grellingen gibt es beim Chessiloch noch eine Besonderheit: den Wappenfels, eine während des Ersten Weltkriegs entstandene Anlage mit Wappen Schweizer Kantone. Er entstand durch Schweizer Soldaten, die zwei Eisenbahnbrücken vor einem etwaigen Überfall deutscher Truppen schützten. Laut Tafel haben auch «bedeutende Künstler» an der Anlage mitgewirkt.
Text und Fotos: Sebastian Jüngel
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