Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat in einer Korridorstudie die Verkehrssituation auf der N18 zwischen Delémont und der Verzweigung Hagnau untersucht. In Zusammenarbeit mit den Kantonen Basel-Landschaft, Jura und Solothurn sowie den betroffenen Gemeinden wurden Lösungsvorschläge erarbeitet und bewertet. Strasseninfrastrukturprojekte werden im Raum Delémont, Laufental und Birstal skizziert. Das Forum Schwarzbubenland ist froh über die Ergebnisse, die klar aufzeigen, dass der Korridor N18 ausgebaut werden muss.
Das ist in der Region allgemein bekannt und dafür setzt sich das Komitee N18, bei dem auch das Forum Schwarzbubenland Mitglied ist, seit Jahren ein: Die N18 zwischen der Verzweigung Hagnau und Delémont entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine sichere, verträgliche und leistungsfähige Nationalstrasse. So durchschneidet die stark befahrene Strasse verschiedene Ortszentren und beeinträchtigt die Lebensqualität. Zudem vermag sie an einigen Stellen die Nachfrage nicht mehr zu decken. Die Folge sind Staus, besonders häufig im Bereich Angenstein. Auch bei der Verkehrssicherheit gibt es Verbesserungspotenzial: Teilweise müssen Velofahrende ohne Abtrennung auf dieser Hauptverkehrsachse fahren.
Aufgrund dieser Ausgangslage hat der Bund entschieden, eine sogenannte Korridorstudie durchzuführen. In diesem Prozess wurde die Ist-Situation der Mobilität entlang des ganzen Korridors analysiert, Lösungsvorschläge erarbeitet und schliesslich bewertet. Dabei lag der Fokus nicht nur beim motorisierten Verkehr, die Studie behandelte alle Verkehrsträger vom Velo bis hin zum öffentlichen Verkehr. Besonders geschätzt hat der Kanton Solothurn dabei den engen Einbezug von Region und Kanton bei der Erarbeitung. Im Rahmen von drei Foren konnten sich die verschiedenen Interessensvertretungen einbringen. Die breit gefächerten Lösungsvarianten, die sämtliche Verkehrsträger mit einbeziehen, wurden diskutiert und bewertet. Am dritten Forum wurden die Teilnehmenden über die Lösungskonzeption und das weitere Vorgehen informiert.
Die gesamtverkehrlich ausgerichtete Lösungskonzeption sieht vorab eine Verbesserung des Fuss- und Veloverkehrs, des Angebots des öffentlichen Verkehrs sowie insgesamt eine Erhöhung der Verkehrssicherheit vor. Die folgenden strassenbaulichen Massnahmen sollen aus fachlicher Sicht mittel- und langfristig in Erwägung gezogen werden:
Delémont: eine kurze Umfahrung (z.B. als Tunnel) reduziert den Durchgangsverkehr im Osten der Stadt.
Laufental: eine Zentrumsentlastung Laufen mit optionaler Nordumfahrung Zwingen. Die langfristige Möglichkeit zur grossräumigen Umfahrung von Laufen und Zwingen in Etappen bleibt für kommende Generationen bestehen.
Birstal: ein zweiröhriger Muggenbergtunnel, um den Verkehr am Knoten Angenstein zu entflechten und den Strassenausbau zu vereinheitlichen.
Für die Planung und Umsetzung der prioritär anzugehenden Massnahmen aus der Korridorstudie wie die Sanierung von Verkehrsknoten, Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs sowie einer Verbindungsstrasse zur Strategischen Entwicklungszone von kantonalem Interesse «gare sud» in Delémont werden Zeitrahmen und Zuständigkeiten nächstens festgelegt. Über die Weiterverfolgung und Konkretisierung der in der Korridorstudie skizzierten Umfahrungsprojekte soll im Rahmen des nächsten Strategischen
Entwicklungsprogramms (STEP) entschieden werden. Der Bundesrat wird das nächste STEP voraussichtlich im Frühling 2026 in die Vernehmlassung schicken. Die
Öffentlichkeit wird sich parallel dazu im Rahmen der Anhörung zum Sachplan Verkehr zu diesen Umfahrungsprojekten einbringen können.