Wanderung Büren-Nuglar
Auf wenigen Kilometern lässt sich auf dem Weg von Büren nach Nuglar viel erleben: von einem geheimnisvollen Marienkasten zu Spuren der Burgruine Sternenberg über einen abenteuerlichen Wanderweg bis zu entspannenden Panoramaaussichten. Hier und da ist eine gewisse Sportlichkeit Voraussetzung.
Das Abenteuer startet harmlos in Büren bei der Poststation Büren SO, Moosmatt. An der Liestalerstrasse liegt rechts neben „le Garage“ die Strasse Hofmatt. Sie führt links vorbei bei „Walter von Allmen Motos“ und weiter hinauf bis zur St. Pantaleonstrasse. Ich biege rechts ab und folge dem Strassenlauf bis zum Kalkofenweg links.
Die ansteigende Asphaltstrasse geht bald in einen Naturweg über. Nach ein paar Dutzend Metern zeigt sich beim Umdrehen ein erster wunderbarer Panoramablick.
Oben angekommen, macht der Waldlehrpfad Sternenberg 40 Pflanzen sicht- und bestimmbar. Ich wende mich nach links, bis eine Sitzbank zum Rasten einlädt. Doch ich gehe gleich den Pfad rechts weiter hoch. Laut Schild befinde ich mich im Waldreservat Sternenberg / Schlimmberg, wo im 50 Hektar grossen Gebiet bis Ende 2095 keine Holznutzung erfolgt. Dadurch wird ein urwaldähnlichen Erscheinungsbild angestrebt.
Wiederum zeigt sich nach einigen Dutzend Metern eine Verzweigung. Die rechte führt zum Marienkasten, eingewachsen in einem Baumstamm. In ihm soll sich eine Marienstatue befinden.
Sportlichkeit, mindestens Trittsicherheit ist beim steilen, felsigen Weg gefordert. Glücklicherweise ist es trocken.
Die Unsicherheit, ob dieser Weg zur Ruine Sternenberg führt, löst sich bald: Ihre Spuren werden erkennbarer, wobei die Unterscheidung von Naturfels und Bearbeitung des Felsens dem kundigen Auge vorbehalten bleibt. Da, wo sich der Felsen öffnet, geht es rechts und nochmals rechts zu einem der höchsten Punkte auf dieser Wanderung. Hier lädt erneut eine Bank unter einem Kreuz zum Verweilen ein. Während die Aussicht grossartig ist, braucht es schon viel Phantasie, um sich in einer Burgruine zu wähnen.
Wieder zurück auf dem Wanderweg (weiter rechts, wenn man vom Aussichtspunkt herabgestiegen ist und wo der Felsen offen ist) geht es durch einen Laubwald (rechts halten). Der Weg bekommt den Charakter eines schmalen „Passes“, ist aber so zugewachsen, dass sich hier bis auf weiteres keine Aussicht ergibt.
Bei Schlunz wiederum den Weg rechts wählen. Zwischen den Bäumen lässt sich immer wieder ins Tal schauen. Weitsicht und Sanftheit der Hügelwellen tragen zur Entspannung bei.
Plötzlich aber ist der Weg überwachsen. Ich wandere trotzdem weiter und trete in einen Waldabschnitt ein – zur grössten Herausforderung auf diesem Ausflug: mehrere über den Weg gefallene Baumstämme. Als ich die hohen Stämme endlich überwunden habe, finde ich tatsächlich wieder Anschluss an die Wegführung. Die Mühe hat sich gelohnt.
Denn ab jetzt geht es nicht nur ohne Hindernisse und ohne Turnübungen weiter. Bald erreiche ich eine lichte Stelle (wiederum mit Bank) mit Panoramablick – ein Teil des Chirsiwegs bei St. Pantaleon. Nach weiterem Abwärtsgehen gilt es, dem Wegweiser Chirsiweg nach rechts nicht zu folgen, sondern die Strasse geradeaus weiterzugehen, bis man schliesslich „Bei den Tannen“ in St. Panteleon ankommt (zugleich eine Busstation), eine behagliche Stätte der Besinnung.
Von hier bis Nuglar bietet sich eine grossartige Sicht auf die Ebene. Da es am Wandertag warm ist, kommt eine toskanische Stimmung auf, nur dass hier statt Olivenbäume Kirschbäume bewirtschaftet werden.
In Nuglar selbst wird es wieder nüchterner: Ich trete in das Dorf mit Asphaltstrasse ein. Es lohnt sich, auf der Bifangstrasse rechts bis zur Kapelle St. Wendelin zu gehen. Und wenn man sich erfrischen möchte, findet man mehrere Restaurants, darunter die alte Brennerei, wo das „Schwarzbuebebier“ gebraut wird.
Text und Fotos: Sebastian Jüngel