Der Wasserfall St. Fridli lässt bitten
Kennen Sie St. Fridli? Besuchen Sie ihn in einer gut zweistündigen Wanderung. Es lohnt sich. Wenn Sie von der Busstation Nunningen Post starten, geht’s strassabwärts zum ‹Gasthof zum Kreuz›. Das heisst: nicht ganz. Kurz davor führt eine Strasse rechts durchs Nachbarhaus. Ihr gilt es zu folgen. (Oder der Wegweisung: ‹St. Wendelin› beziehungsweise ‹Nunninger Berg›.) Bald steigt der Weg an, führt über Matten zu einem kleinen Wäldchen. Von hier aus lohnt sich ein Blick zurück aufs Tal mit der Kirche Nunningens.
Doch das Ziel ist noch lange nicht erreicht! An einer Grillstelle vorbei und nach weiteren Wegweisungen geht der Weg weiter hinauf, diesmal als Naturweg durch den Wald. Nun bietet die Kapelle St. Wendelin aus dem 17. Jahrhundert die Möglichkeit für ein Innehalten. Auf selber Ebene mitte-links (nicht rechts, nicht links hinauf) geht es weiter.
Eine Asphaltstrasse kündet von Zivilisation – nicht ablenken lassen von anderen interessanten Ausflugszielen! Der Weg mit einem Brunnen in der Kurve führt zum Parkplatz beim Wanderschildstandort ‹Nunninger Berg› auf 885 Meter Höhe – und das heisst, dass man den Aufstieg auch über eine Strasse hätte bewältigen können…
Nun gilt es, auf der Strasse zu bleiben und dem Wegweiser Richtung ‹Grotte St. Fridolin› zu folgen (nicht davon irritieren lassen, dass der nächste Wegweiser dieses Ziel nicht nennt), bis bald linker Hand das bescheidene Schildchen ‹St. Fridli› mit herabhängenden Kettengliedern dazu einlädt, die Strasse nach links zu verlassen. War vorher eine gute Kondition nötig, aber ausreichend, braucht es nun zusätzlich einen sicheren Tritt. Denn von nun an wird es zunehmend steiler, bald auf schmalen Steinstufen, immer hinab. Hört man’s rauschen, ist das Ziel nah, aber der Abstieg noch nicht beendet. Dranbleiben – es lohnt sich!
Sankt Fridolin: Tauchen links die Statuen Sankt Fridolin und der Tod in einer Nische in der Felswand auf, ist es nicht mehr weit. Der Legende nach sei im 5. und 6. Jahrhundert «der heilige Fridolin mit Kälbern in eine Höhle gestiegen», habe diese durchquert, «um dann bei Säckingen mit ausgewachsenen Ochsen wieder ans Tageslicht zu gelangen», so die Gemeinde Nunningen auf ihrer Webseite.
Am Ziel: Nach weiterem Abstieg bietet sich der Anblick des Wasserfalls, bescheiden (schmaler vielleicht als erwartet), doch wegen der Fallhöhe des Siggbachs von etwa 20 Metern in diesem schmalen Talkessel doch beeindruckend und beglückend – geschafft. Geniesse die Kühle, die Frische, den Kontrast von Fels und Wasser.
Fotos: Sebastian Jüngel