Die Sängerin Sarah-Jane und der frühere Profi-Velofahrer Franco Marvulli eröffnen das «E-Bike-Land Nordwestschweiz».
«Die Nordwestschweiz wird als Bike-Land unterschätzt.» Nicht ein Baselbieter oder ein Schwarzbube sagt das, sondern ein Zürcher. Genauer: der frühere Velo-Profi Franco Marvulli. Er war am Dienstag bei der Vorstellung des «E-Bike-Landes Nordwestschweiz» mit dabei. Das neue Angebot umfasst 480 Genusskilometer und 9300 Höhenmeter im Baselbiet und im Schwarzbubenland, aufgeteilt auf zehn Themenrouten, die klingende Namen wie Römertour, Rebentour, Klostertour oder Burgenzaubertour haben. Auf den Touren stehen den E-Bikerinnen und E-Bikern neue, innovative Ladestationen zur Verfügung.
Die Probefahrt am Dienstag fand auf einem Teil der Burgenzaubertour statt. Ein kleiner Medientross, begleitet von Franco Marvulli und der Baselbieter Sängerin Sarah-Jane, pedalte vom Dorfzentrum Aesch in die Klus und weiter zur Ruine Pfeffingen. Dank Hörstationen sei die kürzlich renovierte Ruine Pfeffingen zu einem spannenden Ausflugsziel geworden, erklärte Michael Kumli, Geschäftsleiter von Baselland Tourismus. «Meinem Göttibub hat das sehr gefallen.» Die Wegstrecken seien bewusst so gewählt, dass man auch etwas erleben könne – kulturell wie kulinarisch.
«Eine Zwischenverpflegung für das Velo.»
Auf der Karte «E-Bike-Land Nordwestschweiz» sind die Routen eingezeichnet und beschrieben, zu jeder Route gibt es einen spannenden Insidertipp. Und man erfährt, wo man einkehren und die Velos aufladen kann. Es stehen zwanzig Schnellladestationen bereit, die den Akku kostenlos, bei jeder Witterung und ohne eigenes Ladekabel mit Energie versorgen – doppelt so schnell wie an der Steckdose zu Hause. Jede Ladestation hat fünf Stecker und verschiedene Ladekabel für verschiedene Akkus.
«90 Prozent aller E-Bikes können dort aufgeladen werden», erklärte Michael Kumli. Die Ladestationen befinden sich stets in unmittelbarer Nähe zu einem Restaurant oder einer kulturellen Einrichtung. So wird aus dem Tank- auch ein Genussstopp. Oder «eine Zwischenverpflegung für das Velo», wie es Franco Marvulli bezeichnete. Nach einer Stunde Laden komme man wieder sehr weit, weiss Marvulli, der die Burgenzauberroute zu seiner Lieblingstour erklärt: «Dort entdeckt man immer wieder Zeugen der Vergangenheit. Und dann der Blick auf die Klus Aesch – eindrücklich.»
«Die Fahrt durch die bezaubernde Landschaft ist fantastisch.»
«Die Fahrt durch die bezaubernde Landschaft ist fantastisch», schwärmte Sängerin Sarah-Jane, die seit drei Jahren E-Bike fährt, und dies begeistert. Auf dem Velo könne sie den Kopf durchlüften. Auffallend sind die beiden Hundekörbe auf ihrem Gepäckträger. Damit kann sie E-Bike-Touren und Wanderungen mit ihren Hunden kombinieren. Ausprobiert hat Sarah-Jane bereits die Hoftour, die von Sissach über den Zunzgerberg an der Mineralquelle Eptingen vorbei zum Dietisberg führt und danach zu einer kulinarischen Pause im Bad Ramsach einlädt. Von dort geht es weiter über Rünenberg und andere Baselbieter Dörfer zum Landgasthof Farnsburg und zurück nach Sissach.
«Diese Route ist wunderschön – vor allem aus Sicht der Flora und Fauna», erklärte Sarah-Jane. Marcel Schenker, Geschäftsleiter von Schwarzbubenland Tourismus, betonte die sehr gute Zusammenarbeit mit Baselland Tourismus sowie den Sponsoren und den beteiligten Gemeinden. «Die Ladestationen werden rege benutzt. Wir bekommen gute Rückmeldungen», sagte Schenker. Signalisiert sind die neuen Strecken übrigens (noch) nicht: Dafür können die Velofahrer Apps herunterladen, die sie durch das «E-Bike-Land Nordwestschweiz» lotsen.
www.e-bike-land.ch